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Vortrag - Franz Michael Felder – „Idealgestalt des vorarlbergischen Volksmannes“?

Die Vorarlberger Liberalen begannen kurz nach dem Tod Franz Michael Felders damit, den Bregenzerwälder Schriftsteller für sich und die eigene Politik zu vereinnahmen. Über die Jahre wurde Felder – wie das titelgebende Zitat des deutschnationalen Schriftstellers Albert Ritter veranschaulicht – so zum bäuerlichen Aushängeschild des Vorarlberger Liberalismus, Kämpfer für das Deutschtum respektive das Alldeutschtum und während der Terrorherrschaft des „Dritten Reichs“ gar zum frühen Künder des Nationalsozialismus verklärt. Eine entscheidende Rolle in diesem Prozess spielte der 1910 gegründete erste Franz-Michael-Felder-Verein. Er kultivierte die bis 1945 unumstrittene deutschnational geprägte Rezeption Felders und trug seinen Teil dazu bei, Felder zu jener zentralen Figur innerhalb des Vorarlberger Kollektivgedächtnisses zu machen, die er noch heute ist.

 

Severin Holzknecht wurde 1987 in Lustenau geboren und lebt in Schwarzach. 2017 promovierte er an der Universität Innsbruck mit einer Arbeit über zwei Bürgerinitiativen im Vorarlberg der 1960er-Jahre. Während der letzten Jahre wirkte Holzknecht bei diversen Projekten des Vorarlberger Landesarchivs, des Jüdischen Museum Hohenems und anderer Einrichtungen mit und verfasste zudem diverse zeithistorische Aufsätze und Bücher. Mittlerweile arbeitet er für die Vorarlberger Landesbibliothek.

 

23. Juni 2023

Beginn 20:00 Uhr, im Anschluss zur Generalversammlung

Ort: Franz-Michael-Felder-Saal, Schoppernau

 

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